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Rainbow (Basel, 2011)
Zollhäuschen, Kaminschacht,Kübel, Karton, Glasgranulat, LED, Kabel, Stromversorgung

Rainbow (Basel, 2011) ist poetisch, leise, klein. Sie weiss die materielle Konkretheit  des  ehemaligen Zollhäuschen in verführerischer Weise zu nutzen und deren Bestandteile phantasievoll zu beseelen. Das seit Jahren apart in die hintere Raumecke hineinragende Abluftrohr stellt Keimstelle der in-situ Arbeit dar. Die mögliche Aussicht in die Weite des Himmels ist auf  Grunde  einer  kleinen, den Raum vor Regen schützenden Bedachung als Endpunkt des Abluftrohres blind und wird in der Arbeit von Lenz illusorisch destruiert. Wagt man einen verstohlenen, sehnsüchtigen Blick durch dieses Rohr, so tritt der intimen Betrachter-Werk-Situation gerecht das optisch-atmosphärische Phänomen eines Regenbogens en miniature zu Tage. Mittels einer technisch ausgeklügelte Konstruktion wird der optisch-physikalische Effekt der Lichtdispersion simuliert und der einstige Schutz wie Verschluss zum Träger eines Naturalismus, dessen Schönheit sich leise eingerichtet und jedem Betrachter als ein in der Perzeption empirisch erfahrbare Entgrenzung zur Verfügung steht.
Andrea Giger, Juli 2011